Wissenswertes über Parfüm

 

Wissenswertes über Parfüm

Kann es sein, dass Parfüm an manchen Tagen oder bei verschiedenen Personen unterschiedlich riecht?

Parfüms verbinden sich mit den Eigengerüchen von Menschen zu einem neuen Duft. Aus diesem Grunde ist es möglich, dass ein Parfüm bei zwei Personen unterschiedlich riecht und anders wahrgenommen wird. Der Dufteindruck eines Parfüms hängt auch stark von seiner Umgebung ab. In einer geruchlich aufgeladenen Atmosphäre wie z.B. in einer Parfümerie oder in der Nähe einer lauten, vielbefahrenen Straße in der Innenstadt können Parfüms andere Eindrücke hinterlassen als in einer ruhigen, entspannten Umgebung mit viel frischer und unbelasteter Luft. Unterschiedliche Temperaturen und Luftfeuchtigkeit haben ebenfalls einen großen Einfluss. Darüber hinaus verändert sich der Duft eines Parfüms nach dem Auftragen im Laufe der Zeit, da manche Bestandteile nur wenige Minuten wahrnehmbar sind, andere hingegen für Stunden und wieder andere sogar mehrere Tage lang. Eine nicht zu unterschätzende Rolle im Duftempfinden spielt auch die jeweilige Tagesform der Person, die das Parfüm trägt.


Parfüm ist Parfüm, oder?

Leider wird der Begriff „Parfüm“ von vielen Verbrauchern häufig missverstanden. Viele orientieren sich primär am Preis und an der Größe des Parfümtiegels. Erst kürzlich mussten wir in einem Email lesen, dass unsere Extrait Parfüms doppelt so teuer seien wie ein Parfüm einer bekannten Weltmarke. Wir gingen dem natürlich auf den Grund, und stellten fest, dass es sich bei dem vermeintlich günstigen Weltmarkenprodukt lediglich um ein Eau de Toilette (EdT) handelte, welches erstens nur ungefähr ein viertel des Duftstoffanteils eines Extrait Parfüms beinhaltete, und zweitens hatte der Flakon auch nur den halben Inhalt, obwohl er sehr viel größer aussah. Aus diesem Grunde möchten wir im nächsten Abschnitt die am Markt gebräuchlichen Parfümkonzentrationen mit ihren Abkürzungen ausführlich vorstellen.

 

Die unterschiedlichen Parfümkonzentrationen und ihre Bezeichnungen – Extrait Parfüm, EdP, EdT, EdC

Bei den Parfümkonzentrationen und Bezeichnungen gibt es keinen weltweit verbindlichen Standard. Wir orientieren uns in diesem Bereich an den Empfehlungen des Parfümbuches von H&R.

  • Extrait Parfüm: enthält einen Duftanteil von 15% bis 30%; der Rest ist ein Gemisch aus Alkohol und Wasser.

  • Eau de Parfum (EdP): enthält einen Duftanteil von 10% bis 14%; der Rest ist ein Gemisch aus Alkohol und Wasser.

  • Eau de Toilette (EdT): enthält einen Duftanteil von 6% bis 9%; der Rest ist ein Gemisch aus Alkohol und Wasser.

  • Eau de Cologne (EdC): enthält einen Duftanteil von 3% bis 5%; der Rest ist ein Gemisch aus Alkohol und Wasser.

Es liegt auf der Hand dass die hohen Parfümkonzentrationen teurer sind als die niedrigen. Allerdings ist es in der Regel so, dass gerade die Extrait Parfüms das meiste an Duftstoff fürs Geld bieten. Welche Parfümkonzentration man sich nach reiflicher Überlegung zulegt, ist letztendlich eine Frage des Budgets, das man zur Verfügung hat. Ein weiteres Entscheidungskriterium könnte vielleicht die Frage sein, ob man mit einer relativ günstigen, aber großen Flasche Eau de Toilette das Gefühl hat, verschwenderischer mit einem Flakon umgehen zu können, als wenn man ein kleines, aber teureres Fläschlein vom hochkonzentrierten Extrait Parfüm wählt.

 

Macht es Sinn, in kurzer Zeit viele Parfüms testen zu wollen?

Parfüms bestehen meist aus dutzenden von unterschiedlichen Duftstoffen. Wenn man in kurzer Zeit eine Vielzahl von Parfüms testen will, so wird dieser Versuch meist nicht in großer Zufriedenheit enden, da unsere Nase nach einem solchen Duftoverkill relativ schnell seine Unterscheidungsfähigkeit einstellen wird. Mehr als drei Parfüms mit ähnlichen Düften kann man nacheinander kaum sinnvoll bewerten, und mehr als 6 Parfüms mit sehr unterschiedlichen Düften wird ebenfalls schwer sein.

 

Wie benutzt man Parfüm?

Parfüms leben von der Verdunstung ihrer Inhaltsstoffe. Je wärmer die Hautstellen sind, auf die man Parfüm aufträgt, desto schneller kann es verdunsten, und desto stärker ist auch der Dufteindruck. Warme Stellen am Körper existieren z.B. hinter dem Ohr, an den Pulsflächen, oder an der Innenseite der Ellenbogen. Wenn man von einem aufgetragenen Parfüm möglichst lange umgeben sein möchte, so wählt man eher kühlere Stellen, z.B. die Haarspitzen.

 

Kann ein Parfüm aufdringlich sein?

Ja, natürlich, ein zuviel an Parfüm wird sehr oft von anderen Personen als unangenehm empfunden. Wenn man ein Parfüm aufträgt, hat man ständig diesen Duft in der eigenen Nase, und mit dem Fortschreiten der Zeit gewöhnt sich die Nase an den Duft, und nimmt ihn immer weniger wahr. Meist wäre es ein großer Fehler, wenn man meint, dass man der Duftstärke jetzt durch ein oder zwei Sprühstöße aus dem Flakon nachhelfen müsste, denn in aller Regel werden Personen in der Umgebung den Duft noch wahrnehmen, selbst wenn man selber schon lange nichts mehr riecht. Der Volksmund umschreibt solche Duftübertreibungen gerne auf lustige Weise mit dem Begriff „eindieseln“, aber man darf versichert sein, dass dies für die Umgebung nicht annähernd so lustig ist, wie es der Begriff vorgaukelt. Beim Parfümieren gilt deshalb die Regel, dass weniger meist mehr ist.

 

Natürliche Duftstoffe oder künstliche Duftstoffe – was ist besser?

Das ist keine Frage, die eindeutig mit Ja oder Nein zu beantworten wäre, jeder muss sie für sich selbst beantworten. Künstliche Duftstoffe sind in der Regel eindimensional, d.h. sie verkörpern einen ganz bestimmten Duft, der sich jederzeit in der gleichen Qualität produzieren lässt. Diese Eigenschaft ist natürlich für die große industrielle Herstellung äußerst wichtig, erlaubt sie doch die Herstellung von Parfüms mit absolut gleichbleibender Qualität. Auf der anderen Seite sind die einzelnen natürlichen Duftstoffe schon von der Natur her aus vielen Einzelstoffen zusammen gesetzt. In einem natürlichen Vanille Absolue lassen sich mit dem Gaschromatografen mindestens 50 verschiedene Stoffe nachweisen, die alle zum Duftbukett der Vanille beitragen. Nicht immer, aber oft, ist es so, dass natürliche Düfte eine enorme Vielfalt, Ausgewogenheit und Tiefe in sich haben, die mit künstlichen Duftstoffen nicht erreicht werden kann. Große Firmen, die hauptsächlich daran interessiert sind, dass ihre Parfüms immer genau gleich riechen, haben manchmal große Probleme damit, dass z.B. Lavendelöl oder Rosenöl von Ernte zu Ernte anders riechen. Für so manche kleine Firma ist jedoch genau das ein interessanter Reiz der Natur. Wir bei Heymountain versuchen das beste aus beiden Welten zu verwenden: wir verwenden mit Freude eine große Anzahl von reinen Naturduftkompositionen, und wir begeistern uns auch für die Kombination von Naturdüften mit interessanten synthetischen Düften, um Duftvarianten zu erzielen, die mit reinen Naturstoffen nicht möglich wären.